Die Geschichte des Königreichs Thailand


Die Vorgeschichte Thailands reicht bis zur Gründung des ersten Thai-Königreiches Sukhothai (1238). Im Jahre 1967 wurde im Dorf Ban Chiang (Nordost-Thailand) Bronzefunde ausgegraben, die ins 3. Jahrtausend v.Chr. datiert wurden, also in etwa zeitgleich mit diversen europäischen Funden. Siedlungen konnten bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. nachgewiesen werden.

Die Geschichte der frühen Thaivölker liegt weitgehend im Dunkeln. Die Forscher gehen davon aus, dass sie ab dem 6./7. Jh. n. Chr. über Generationen hinweg aus dem südlichen China über die kleineren Nebenflüsse weiter nach Süden vordrangen. Sie kamen somit kaum in Kontakt mit der eingesessenen Bevölkerung, die entlang der tiefeingeschnittenen großen Flüsse, wie Maekong und Salween, siedelte. Es handelte sich weniger um eine Eroberung als mehr um eine Übernahme und Assimilation.

Erste Stadtgründungen sind bereits vor der Zeitenwende erfolgt: Nakhon Pathom, Ratchaburi und Singburi (alle Zentralthailand).

In der geschichtlichen Zeit gründete Prinz Phrom um 857 n. Chr. die Stadt Fang westlich von Chiang Rai. Die Stadt konnte nie richtig aufblühen, das Königreich dehnte sich jedoch bis nach Sawankhalok (nördlich von Sukhothai) aus. Die anderen und zunächst mächtigeren Gestalter auf dem Boden des heutigen Thailand sind jedoch die Birmanen und die Khmer, die sich zahlreiche Auseinandersetzungen um die fruchtbare Ebene des Maenam Chao Phraya liefern. In den immer wieder auftretenden Zeiten des Umbruchs bildeten sich mehrere kleine Thai-Königreiche, z.B. um Luang Prabang (heute Laos). Schließlich konnten die Thai im Jahre 1238 unter Sri Intarathitya die Khmer verdrängen. Sie erweiterten eine eroberte Khmer-Siedlung und nannten die Stadt Sukhothai (eine Legende spricht von einer Gründung ca. 500 n. Chr. durch den sagenhaften König Chao Aluna Khmara, der von einer mythischen Naya-Prinzessin abstammen soll). Dies war das erste Thai-Königreich, das den Anspruch auf das heutige Gebiet von Thailand erhob.

Sukhothaigilt als die Wiege des heutigen Thailand. Und als dessen Gründer gilt der König Ramkhamhaeng (1275 – 1298). Geschickt formte dieser Herrscher aus den verschiedenen kulturellen Einflüssen ein einheitliches Staatsgebilde, das er mit kriegerischen und diplomatischen Mitteln auf Kosten der Khmer erweiterte.

Es beruhte auf einer Ordnung, die von den mongolischen Herrschern abgeleitet war, auf einer Kultur, die aus der Assimilation mit den Khmer entstand und hatte im religiösen Bereich den singhalesischen Buddhismus als Grundlage, der von den Mon übernommen wurde. Um 1283 schuf Ramkhamhaeng das noch heute gebräuchliche Thai-Alphabet. Als älteste bekannte Inschrift in der Thai-Sprache gilt seine Regierungserklärung von 1292, die sich heute im Nationalmuseum Bangkok befindet. Sie erklärt den König zum Vater seiner Untertanen, zu deren Wohl er agieren soll. Freier Zugang zum König, freier Handel und Steuerfreiheit sowie eine milde Justiz machen diesen Staat zu einem für die damalige Zeit vergleichbar modernen Staatswesen. Schließlich gehörten zu seinem Einflussbereich: Phrae, Nan, Luang Prabang, Phitsanulok, Lom Sak, Vientiane, Suphanburi, Ratchaburi, Phetchaburi, Nakhon Si Tammarat, Tak, Mae Sot, Tenasserim, Tavoy, Martaban, Taungup und Pegu.

Gleichzeitig bildeten sich weitere Thai-Fürstentümer mit lokalen Machtzentren in Chiang Mai (durch den laotischen König Mangrai 1292 gegründet als Hauptstadt des Königreiches Lan Na („Land der Millionen Felder“)) und in Ayutthaya. Diesen beiden Reichen kam entgegen, dass die Nachfolger Ramkhamhaengs sich weniger als Kriegsherren betrachteten, sondern sich mehr der Religion und der Wissenschaft zuwandten. Sukhothai hat ein so reiches Erbe an Kunstwerken, architektonischen und kulturellen Errungenschaften hinterlassen, dass diese Periode als die Blütezeit der Geschichte Thailands angesehen wird.

Ayutthaya nutzte die mangelhafte Wehrhaftigkeit von Sukhothai aus. Der Fürst U Thong übernahm das Königreich praktisch ohne Blutvergießen 1350, dessen König Lue Thai wurde zum Vasallen Ayutthayas. U Thong trat als erster König der Ayutthaya-Periode mit Namen Rama Thibodi ins Rampenlicht.

Über vier Jahrhunderte lang bestimmt Ayutthaya wesentliche Elemente der Geschichte Südostasiens und wird in dieser Zeit durch 33 Herrscher mal mehr, mal weniger gut regiert.

Rama Thibodi kämpfte zunächst erfolgreich gegen die Khmer, eroberte Angkor und vertrieb den Khmer-König nach Laos. Er ließ nach dem Vorbild von König Ramkhamhaeng ein Gesetzbuch verfassen, das sich als Codex unter Beachtung der Thai-Sitten an hinduistische Quellen anlehnte. Gleichzeitig sorgte er für den Bau von Tempeln und für die Einführung des Theravada-Buddhismus, um sich von den hinduistisch beeinflussten Khmer abzugrenzen.

In der Folge gelang es den Königen von Ayutthaya, das Reich der Khmer im Jahre 1431 endgültig zu zerstören und die Dynastie von Sukhothai zu beenden, indem ein Prinz von Ayutthaya zum Gouverneur in Phitsanulok (Bisnuloka) gemacht wurde.

Lan Na und Ayutthaya befanden sich während der ganzen Zeit im Kriegszustand, wobei ein relatives Kräftegleichgewicht einen Sieg der einen oder anderen Seite verhinderte. Die Verlegung der Hauptstadt von Ayutthaya zum weit nördlich gelegenen Phitsanulok durch König Boroma Trailokanath verrät jedoch, dass man gewillt war, sich der Angriffe von Lan Na zu erwehren. Mit der endgültigen Ablösung der Sukhothai-Dynastie waren die freien und fortschrittlichen Tage der Thai erst einmal vorbei. Die Könige von Ayutthaya sahen sich als unumschränkte Herrscher, die über Leben und Tod ihrer Untertanen bestimmen konnten.

Im Jahre 1488 zog der Hof von Phitsanulok wieder zurück nach Ayutthaya. Rama Thibodi II. (1491 – 1529) war der erste Thai-Herrscher, der Kontakt zu den Europäern aufnahm. Er empfing zwischen 1509 und 1516 drei Gesandtschaften aus Portugal, die schließlich Handelsniederlassungen errichten durften. In der Folgezeit verstärkten sich die Rivalitäten zwischen Birma und Ayutthaya.

1549 drangen die Birmanen bis nach Ayutthaya vor, das sie 4 Monate vergeblich belagerten. 7 Jahre später konnte König Bayinnuay immerhin Lan Na erobern und Chiang Mai besetzen. Er stieß dann südwärts vor und konnte schließlich 1569 Ayutthaya einnehmen. Prinz Naresuan, der lange Jahre als Geisel in Birma festgehalten worden war, widerruft seinen Treueeid und vertreibt die Birmanen durch mehrere glänzend geführte Schlachten.

Naresuan wird König von Ayutthaya (1590 – 25. April 1605), bei Nong Sarai besiegt er die Birmanen und tötet den birmanischen Kronprinzen in einem Zweikampf. Ein Jahr später erobert er Tenasserim und Tavoy zurück.

Siam ist damit wieder in den Grenzen von 1549 vereint. Naresuan verstärkt die Beziehungen zu Portugal und Spanien durch einen Vertrag von 1598 mit König Philipp II., die er mit einer Armee bei Martaban unterstützt. In der Folge kann Naresuan seinem Machtbereich das Territorium Pegu hinzufügen. Sein Bruder Ekathotsarot (Eka Thotsarot) war König von Ayutthaya in Thailand von 1605 – 1610. Als Nachfolger des Königs Naresuan der Große, seines Bruders, erbte er ein Reich, das die größte je erreichte Ausdehnung Siams repräsentierte. Hatte er zu Zeiten der Regentschaft von Naresuan eng an dessen Seite die jahrzehntelangen Schlachten gegen Birmanen und Kambodschaner gefochten, konzentrierte er sich in seiner Zeit auf die Festigung der politischen Organisation Siams und auf die Außenbeziehungen.

König Ekathotsarot  öffnet Siam weiter für die Europäer, ohne sich zu sehr an die eine oder andere Macht anzulehnen. Kurz nach seiner Inthronisation tauchten die ersten Holländer in Siam auf. Ekathotsarot sandte als erster König Thailands auch eine Gesandtschaft nach Europa: 1608 an Maurits (Moritz von Oranien) an den Haag. Dies war der Beginn einer mehr als 160 Jahre währenden Beziehung mit der Holländischen Ostindienkompanie. Schon früh gelangten so Teleskope und Ferngläser nach Siam, eine damals neue Erfindung in Europa.

Dies setzt sich unter König Songtham (1610 – 1630) fort, der Kontakt zu König Jakob I. von England aufnimmt.

1630 übernimmt ein Usurpator die Macht in Siam: Prinz Prasat Thong setzt sich auf den Thron und regiert 27 Jahre lang mit grausamer Hand. Streitigkeiten mit den Provinzfürsten werden gewalttätig gelöst und selbst die meisten Mitglieder seiner Familie lässt er hinrichten.

Nachdem der König schwer erkrankt, kommt es nach Thronstreitigkeiten zur Ernennung des Prinzen Phetracha (1688 – 1703) zum König. Er gibt der aufkommenden nationalistischen Partei nach, die entschlossen ist, den ausländischen Einfluss zurückzudrängen. Constantine Phaulkon wird als deren Aushängeschild hingerichtet, und die französischen Truppen werden vertrieben. In der Folgezeit schottet sich Siam über 130 Jahre gegen die Außenwelt ab. Diese Zeit bildet den Höhepunkt der Literatur Thailands, der königliche Hof wird Mittelpunkt des literarischen Lebens. Übersetzungen aus dem Sanskrit, dem Khmer, dem Pali und aus dem Javanischen fördern die Ausdruckskraft der Thai-Sprache.

Die Bedrohung durch die Birmanen nimmt zu, als dort die Konbaung-Dynastie an die Macht kommt und eine Eroberungsstrategie für Südostasien umsetzt. Bereits 1760 wird Ayutthaya belagert, zunächst vergeblich, doch 1766 kehrt König Hsinbyushin mit einer starken Streitmacht zurück und belagert Ayutthaya mehr als ein Jahr. Am 7. April 1767 fällt Ayutthaya, und eine beispiellose Verheerung der Stadt und seiner Bewohner beginnt. Was nicht geplündert wird, wird dem Erdboden gleichgemacht, Überlebende werden nach Birma verschleppt. Zahlreiche Schriften und Kunstwerke gehen für immer verloren. Ayutthaya hat damit als Hauptstadt Siams ausgedient.

Ayutthaya ist jetzt die Metropole Südostasiens: eine Million Einwohner drängen sich in der Stadt, 375 Tempel, 94 Stadttore und 29 Festungen zählt das Stadtgebiet.

Mit 500 Getreuen kann der chinesisch-stämmige General Paya Tak (Taksin) der birmanischen Verheerung entgehen. Der noch regierende König Ekatat wird umgebracht. Taksin sammelt schnell über 5000 Kämpfer und lässt sich in der neuen Hauptstadt Thonburi nieder. Seine Hauptaufgabe ist jetzt der Wiederaufbau des Reiches und die Rückeroberung der durch die Birmanen nur schwach besetzten weiten Landstriche Siams. 1776 nimmt er Chiang Mai, zwei Jahre später Vientiane. Und auch das Khmer-Reich wird wieder zum Vasallen Siams. Jedoch verfällt Taksin zunehmend dem Wahnsinn und verhängt zahlreiche Todesurteile gegen Menschen aus seiner Umgebung. Nach einer Verschwörung wird er von Palastpersonal mit Samt umhüllt, weil niemand den König berühren darf, und mit einer Keule aus Sandelholz auf den Kopf geschlagen damit sein Blut nicht vergossen wird. Nach seinem Tod wird sein fähigster General Phraya Chakri von seinem Feldzug gegen Burma zurückgerufen und besteigt am 6. April 1782 als König Rama Thibodi oder Rama I. den Thron.

König Rama I. Phra Phuttayodfa Chulalok (1782 – 1809)

Als Begründer der Chakri-Dynastie baut er einen neuen Palast auf der Thonburi gegenüberliegenden Seite des Flusses Maenam Chao Phraya (siehe Rattanakosin).

Der Palast bildet gleichzeitig den Ursprung des modernen Bangkok.

Rama I. setzt die von Taksin begonnene Restauration des Reiches fort.

Die kambodschanischen Provinzen Mongkolborei, Sisophon und Korat fallen an Thailand. Im Süden dehnt er das neue Reich bis Trengganu (heute in Malaysia) aus.

Der König setzt sich zum Ziel, die alte Pracht von Ayutthaya auf die neue Hauptstadt zu übertragen. Dazu werden Klongs (Kanäle) ausgehoben und prächtige Tempel geschaffen.

Rama II. Phra Phuttaloetla (1809 – 1824)
Während der Regierungszeit des Sohnes von Rama I. werden die Beziehungen zu Europa wieder aufgenommen. Die Botschaft Portugals wird als erste Botschaft in Bangkok errichtet. Rama II. holt den Schriftsteller Sunthorn Pu an seinen Hof, ein Beweis für den Stellenwert der Literatur in jener Zeit.

König Rama III. Phra Nang Klao (1824 – 3. April 1851)
Siam wird von den europäischen Mächten zunehmend als Interessengebiet betrachtet, dessen man sich versichern sollte. Rama III. widersetzt sich diesen Bestrebungen mit einer Art Schaukeldiplomatie, die bis heute ein Kennzeichen thailändischer Politik ist und die sich als äußerst effektiv gegen die Vereinnahmung durch Großmächte erwiesen hat. Jedenfalls bleibt Siam der einzige Staat in der Region, der nicht kolonisiert worden ist. Im Gegenteil kommt ihm die Kolonialpolitik der Engländer sogar zugute, die Birma als ständigen Herd der Bedrohung Siams praktisch neutralisieren. Rama III. gründet mit Wat Pho die erste Universität des Landes in Bangkok.

König Rama IV. Mongkut (3. April 1851 – 30. September 1868)

Vor seiner Thronbesteigung hatte Rama IV. 26 Jahre lang als Wandermönch und Abt eines Klosters gelebt. Er kam dabei auch in Kontakt mit westlichen Sprachen und Wissenschaften.

Diese Erfahrungen bewegen ihn zu ersten gesellschaftlichen Reformen und zu einer Erneuerung des Buddhismus.

In der Außenpolitik öffnet er wirtschaftliche Möglichkeiten, ohne die Politik des Gleichgewichts gegenüber den Großmächten zu verlassen.

Er gestattet dem preußischen Gesandten Graf Eulenburg, das Land zu bereisen und einen vielbeachteten Bericht darüber zu verfassen.

Mongkut stirbt an Malaria, die er sich vermutlich bei der Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis in den siamesischen Sümpfen zugezogen hatte.

König Rama V. Chulalongkorn (1. Oktober 1868 – 23. Oktober 1910)
Rama V. übernimmt als 15jähriger den Thron von seinem Vater, zunächst noch unter Vormundschaft eines Regentschaftsrates.

Die Krönung findet 1871 statt. Er ist westlichem Gedankengut aufgeschlossen und setzt die Reformen seines Vaters fort, die durch europäische Verwaltungsfachleute unterstützt werden. Die Abschaffung des Kniefalls vor dem König und die beginnende Ächtung der Sklaverei, die endgültig 1905 verboten wird, zeugen von der liberalen Haltung.

Erstmals ist die Rede von den Kon Thai („freie Menschen“). 1882 entsteht die erste Eisenbahn zwischen Bangkok und Ayutthaya auf einer Strecke von 70 km. Der König führt 1895 einen Gesetzgebenden Rat ein, der aus den zehn Ministern und weiteren 12 Mitgliedern besteht, die direkt ernannt werden.

Rama V. besucht 1897 und 1907 Europa, u.a. auch das Deutsche Reich. Hier stiftet er anlässlich eines Kuraufenthaltes in Bad Homburg die berühmte Thai-Sala im Kurpark. Rama V. hinterlässt durch seine umfangreichen Verwaltungsreformen einen modernen Staat Siam.

König Rama VI. Vajiravudh (23. Oktober 1910 – 26. November 1925)

Der älteste Sohn von Rama V. erhielt eine westliche Ausbildung (u.a. Studium in Oxford) und verstärkte die Anstrengungen im Bildungssektor, z.B. durch die Gründung der Chulalongkorn-Universität in Bangkok im Jahre 1917 und durch die allgemeine Schulpflicht von mindestens vier Jahren.

Im Ersten Weltkrieg schlug sich Thailand auf die Seite der Entente und unterstützte diese durch 2000 Elitesoldaten.

Siam erreichte damit einen Sitz im Völkerbund. 1921 erliess Rama VI. ein Gesetz zur Gleichstellung von Mann und Frau.

Alle Thai mussten einen Nachnamen annehmen, bis dahin waren nur einfache Namen gebräuchlich.

König Rama VII. Prajadhipok (26. November 1925 – 2. März 1935)

Prinz Prajadhipok Sakdidej wurde am 8. November 1893 als jüngster Sohn von König Chulalongkorn und Königin Saovabha geboren. Als Bruder des Königs Vajiravudh war er normalerweise der zweite in der Thronfolge, jedoch der eigentliche Thronerbe Prinz Asdang Dechavudh verstarb im Februar 1925, so das Prajadhipok am 26. November gekrönt wurde.

Es waren die Jahre der Weltwirtschaftskrise, davon war auch Siam getroffen, so das auch der Hofstaat sparen musste und die damit steigende Unzufriedenheit endete im Sommer 1932 in einer Revolte. Das Königshaus wackelte, die Absolute Monarchie wurde in Frage gestellt.
Noch am 6. April 1932 feierte das Land das 150-Jahr-Jubiläum der Chakri-Dynastie, zwei Monate später beendete ein unblutiger Staatsstreich die herrschende absolute Monarchie.

Der König stimmte einer konstitutionellen Monarchie zu und rettete damit seinen Thron. Die entsprechende Verfassung wurde am 10. Dezember 1932 verkündet. Am 2. März 1935 dankte der König letztlich doch ab, da er keine Chance sah, die weitere Entwicklung zu beeinflussen. Sein Thronfolger wurde Prinz Ananda Mahidol, Prajadhipok starb in England am 30. Mai 1941.

König Rama VIII. Ananda Mahidol (2. März 1935 – 9. Juni 1946)

Der in Heidelberg (Deutschland) geborene Sohn von Rama VII. ist gerade mal 9 Jahre alt, als er die Königswürde erhält. Zunächst übernimmt ein Regentschaftsrat die Geschäfte.

1939 wird Siam offiziell in Thailand umbenannt
(Phratet Thai, übersetzt „Land der Freien“).

2. Weltkrieg: Die japanische Expansion 1941 bringt Thailand in eine prekäre Lage – es liegt genau zwischen Malaya und Birma; Gebiete, die bei Ausbruch des Krieges im Pazifik schnell an Japan fallen.
Auf massiven Druck Japans muss Thailand im Dezember 1941 einen Bündnisvertrag mit dem Kaiserreich abschließen. Die Japaner stationieren 150.000 Soldaten in Bangkok und in der westlichen Provinz Kanchanaburi, durch die die strategisch wichtige Eisenbahn über den Kwae Noi (River Kwai) geführt werden soll. Gebaut wird die sogenannte Todesbahn von Juni 1942 bis Oktober 1943, es sterben dabei über 90.000 Menschen. Anfang 1942 muss Thailand Großbritannien und den USA den Krieg erklären. Der thailändische Botschafter in den USA verweigert jedoch die Überbringung der entsprechenden Urkunde. Thailand wird von den USA daraufhin nicht als Feind behandelt. An Großbritannien muss Thailand nach Kriegsende jedoch 1,5 Millionen Tonnen Reis als Reparation liefern.

Am 9. Juni 1946 kommt der junge Ananda Mahidol als König Rama VIII. unter gewaltsamen, mysteriösen und nie zweifelsfrei geklärten Umständen ums Leben. Sein junger Bruder sieht sich plötzlich mit der Aufgabe konfrontiert, die Thronfolge zu übernehmen.

König Rama IX. Bhumibol Adulyadej der Große (seit 9. Juni 1946)

König Bhumibol Adulyadej wurde am 5. Dezember 1927 in Cambridge, Massachusetts (USA), geboren, da sich sein Vater hier zum Medizinstudium aufhielt. Er studierte Naturwissenschaften in der Schweiz, als ihn die Nachricht vom Tode seines Bruders erreichte.
Am 9. Juni 1946 bestieg Bhumibol Adulyadej als König Rama IX den Thron.
Er ist somit der am längsten amtierende Monarch in der Geschichte Thailands und damit auch das derzeit am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. Ganz nebenbei ist er mit geschätzten 35 Milliarden US-Dollar Vermögen auch der reichste Monarch weltweit.

Im August 1946 kehrte er zunächst nach Lausanne zurück, um seine Ausbildung in der Schweiz zu beenden. Für seine neuen königlichen Aufgaben orientierte er sich um und schloss in Politik und Rechtswissenschaften ab.  Am 28. April 1950 eine Woche vor seiner offiziellen Krönung heiratete er Mom Rajawongse Sirikit Kitiyakara im Sra-Pathum-Palast.

Die Krönungszeremonie fand am 5. Mai 1950 im Großen Palast in Bangkok statt.

Am selben Tag machte er seine Frau zur Königin, der 5. Mai, Tag der Krönung ist seither ein öffentlicher Feiertag in Thailand.

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