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Muay Thai und Thaikultur


Diejenigen, die Muay Thai erlernen und daran aktiv teilnehmen, finden unweigerlich ihren Weg nach Thailand oder in einen Verein, der mit thailändischem Kulturwissen zu tun hat. Wenn sie das tun, entdecken sie ziemlich schnell, dass sich die thailändische Kultur drastisch von der westlichen Kultur unterscheidet. Je länger man sich in Thailand aufhält oder Muay Thai trainiert bzw. kämpft, desto mehr entwickelt man ein Gefühl für die thailändische Kultur und einen tiefen Respekt für sie. Muay Thai ist tief in der thailändischen Kultur verwurzelt; Es ist eine alte Tradition, die über Generationen von Ausübenden  weitergegeben wurde. Es gibt einige offensichtliche Hinweise für die traditionelle Natur von Muay Thai. Rituale wie der Wai Kru – der Zeremonientanz vor dem Kampf – und das Tragen des Mongkols vor dem Kampf um den Kopf sind beides Kennzeichen von etwas, das viel tiefer ist, als das westliche Konzept eines Sportwettbewerbs. Es gibt auch Aspekte der thailändischen Kultur, die nicht so offensichtlich sind oder durch Rituale gekennzeichnet sind, die Farang (nicht Thailänder) nicht verstehen und schätzen können. Ein gewisses Wissen über die thailändische Kultur wird die Kampfvorbereitung erheblich beschleunigen, da man dadurch seinen Trainer und Trainingspartner besser verstehen und mit ihnen kommunizieren kann.

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Kollektivisten

Während die westliche Kultur individualistisch ist, ist die thailändische Kultur kollektivistisch. Thailänder beschreiben sich eher in ihren sozialen Beziehungen und Rollen als in ihren persönlichen Eigenschaften. Sie haben sehr enge, langfristige Beziehungen zu einer „Gruppe“ wie einer Familie oder einer Kampfsporthalle. Die Loyalität gegenüber der Gruppe ist sehr stark. Es wird weniger Wert auf persönliche Leistung, persönliche Rechte und Privatsphäre gelegt, als dies typischerweise in individualistischen Kulturen der Fall ist. Selbstberechtigung kommt hier nicht gut an. Soziale Beziehungen in Thailand sind hierarchisch und nicht egalitär. Menschen, die im Alter und sozialem Status älter sind, werden mit Respekt behandelt, und es gibt ein strenges Protokoll in der Art und Weise, wie Menschen eines Ranges Menschen mit einem anderen Rang behandeln und sich darauf beziehen. Trainer, wie Lehrer, Älteste, Eltern und Chefs, sind ihren Untergebenen (d. H. Kämpfern) überlegen. Dies bedeutet, dass die Einstellung gegenüber den Vorgesetzten sehr formell und respektvoll ist und dass Lehrer und Ausbilder gegenüber ihren Schülern eine paternalistische Einstellung zeigen können. Selbst wenn Vertrautheit zwischen Ihnen und Ihrem Trainer wächst und damit wahrscheinlich auch mehr und mehr ein humorvoller Austausch, wird die Hierarchie nie verschwinden, und es ist ein Fehler anzunehmen, dass es dies tun wird, und es ist ein Fehler, die Grenze zu überschreiten.

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Dichtheit

Die thailändische Kultur ist „eng“ im Gegensatz zu „locker“. Thai-Kindern wird beigebracht, Verhaltensmuster zu beobachten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, anstatt zu erforschen und zu experimentieren und ihre eigene Identität zu finden. Thailänder neigen dazu, Traditionen zu ehren und zu pflegen. Muay Thai Training ist eng traditionell. Nur wenige thailändische Trainer oder Fitnessstudios haben Aspekte der Sportwissenschaft angenommen, und noch weniger zeigen sich dazu geneigt. Trainer neigen dazu, ihre Kämpfer auf die gleiche Weise zu trainieren, wie sie trainiert wurden, als sie um ihren Lebensunterhalt kämpften. Aus der Sicht des Trainers funktioniert die traditionelle Art des Trainings, und es besteht keine Notwendigkeit, alternative Praktiken zu erforschen.

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Persönliche Beziehungen

Persönliche Beziehungen brauchen Zeit und viel Geduld. Es ist wichtig, die Zeit in den Aufbau starker Beziehungen mit dem Gym zu investieren, wenn man Muay Thai maximal erlernen möchte. Wenn man möchte, dass die Ecke wirklich hinter einem im Ring Steht sowie Zeit, Energie und Sorgfalt in die Kampfvorbereitung investiert, dann muss man im Voraus Beziehungen aufbauen. Beziehungen werden aufgebaut, indem man sich der kulturellen Unterschiede bewusst ist und respektvoll ist. Persönliche Beziehungen werden durch Wertschätzungen noch verstärkt, indem man beispielsweise seinen Trainern einen Teil seines Kampfbetrages zahlt. Nicht-Konfrontation Beziehungen sind tendenziell langfristig und stabil. Um die Harmonie aufrechtzuerhalten, neigt die thailändische Kultur dazu, nicht konfrontativ zu sein. Wenn ein Thailänder „Ja“ zu einer Anfrage oder einem Vorschlag sagt, bedeutet dies möglicherweise nicht, dass er mit Ihnen übereinstimmt oder Ihren Vorschlag akzeptiert, insbesondere wenn die Beziehung zwischen zwei Personen noch nicht gut etabliert ist. Thailänder reagieren empfindlich auf Gesichtsverlust und neigen dazu, einen Fehler nicht zuzugeben. Sie ziehen es auch vor, nicht aufzufallen oder ausgesondert zu werden. Harmonie und ein rettendes Gesicht sind wichtig. Das sollte man berücksichtigen, wenn man sich nicht einigen kann oder eine Anfrage stellen möchte; Feingefühl und Diskretion können ein gewünschtes Ergebnis positiv beeinflussen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass man „Thai“ nicht aus „Muay Thai“ nehmen kann, und eine Reise nach Thailand ist so viel mehr als nur das mechanische Verfeinern der Fähigkeiten für den Ring. Man hat die großartige Möglichkeit, in eine wundervolle neue Kultur einzutauchen, öffnet man sich ihr gegenüber, und nimmt die kulturellen Unterschiede wahr und genießt die Gelegenheit.

Yea Kru Kin Kommt

von klein auf dabei

Cutman


Vaseline, Kühleisen und co. solche Worte kennen wir alle aus dem Boxen. Doch wer setzt sie ein?

Ein Cutman übernimmt vor und während des Kampfes diese Aufgabe. Eine für viele unscheinbare, aber sehr wichtige Aufgabe.

Ein blaues Auge ist in der Regel keine schwere Verletzung. Wenn man sich ein blaues Auge im Training zu zieht, sollte man es schnellst möglich mit einem kalten Lappen kühlen, um die innere Blutung zu stoppen. Doch während eines Kampfes übernimmt der Cutman diese Aufgabe. Schwellungen, Prellungen etc. werden von ihm in den Rundenpausen schnellst möglich versorgt, damit der Kampf weiter geführt werden kann.

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Cutman

Eine typische runden Pause würde in etwa so aussehen: Kämpfer/in kommt in die Ecke, setzt sich, beginnt mit dem Trainer die weitere Taktik zu besprechen. Der Cutman kommt von der Seite (bei schwereren Verletzungen von vorne), schon während des Kampfes beobachtet der Cutman aufmerksam welche Verletzungen vorliegen könnten. Das Gesicht wird mit einem Handtuch abgewischt . Schwellungen werden mit dem Kühleisen behandelt. Sollte ein Cut passiert sein, wird die Blutung gestillt. Während die Blutung gestillt wird, wird das Gesicht frisch mit Vaseline (ohne Adrenalin) versorgt.  Der Cut wird mit der behandelten Vaseline verschlossen. Pausenende, Kämpfer/in geht in die nächste Runde.

 

Warum wird denn nicht mit Eis gekühlt? Eis würde das Gewebe mehr schädigen als helfen (Gewebeschädigung). Mit kaltem Wasser zu kühlen stellt sich ebenfalls als schwer dar, hier kann nicht der gewünschte Effekt erreicht werden. Das Kühleisen ist hier die perfekte Zwischenlösung für einen Kämpfer. Kühleisen gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Es verhindert die Schwellung nicht gänzlich, aber die Einblutungen in das umliegende Gewebe werden eingedämmt, somit bleibt die Schwellung klein, Blutungen werden gestoppt.

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Jeder Boxer benutzt sowohl im Training, als auch im Kampf Vaseline, gleichzeitig kommt noch das Gemisch Adrenalin/ Vaseline (1:10) zum Einsatz. Die „reine“ Vaseline sollte spätestens 1h vorher aufgetragen werden. Ziel ist es, dass die Haut weicher wird, damit senkt sich das Risiko einen Cut zu bekommen. Deshalb sollte sie auch zum Training aufgetragen werden. Die Mischung aus Adrenalin/ Vaseline wird nur im Kampf verwendet, um die Cuts zu verschließen und die Blutung zu stoppen.

 

Open Mat + Sparringtreff


Am vergangenen Samstag fand im Atlas Gym Heilbronn ein Open Mat und Sparringstreff statt. Deshalb haben wir uns als Gruppe vor unserem Phönix Gym getroffen, um gemeinsam nach Heilbronn zu fahren.

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Das Atlas Gym bietet durch seine räumliche Aufteilung die Möglichkeit in mehreren Bereichen des Gym`s zu arbeiten. Die Unterteilung wurde zwischen Stand Up und Boden vorgenommen. Die Gruppe bestand aus Athleten des MMA, Boxen, Muay Thai und K1. Es haben Einsteiger und auch Fortgeschrittene an diesem Wochenende zusammen gearbeitet, immer unter dem Motto jeder kann von jedem Lernen. Man hatte durch die vielen verschiedenen Kampfsportstile die Möglichkeit sich in jeder Disziplin zu probieren oder eben in seiner Sportart zu sparren. Diese Möglichkeit wurde auch genutzt, so dass unsere Thai Boxer sich auch im Grappling versucht haben. Auch hier haben sich die erfahrenen Sportler die Zeit genommen und fair und sportlich mit den Anfängern trainiert.

Gleich beim Betreten des Gyms wurden wir empfangen und konnten uns von der freundlichen Art und Gastfreundschaft überzeugen. Auch hier leben wir alle unter dem Motto, dass wir alle von einem Austausch profitieren können. Zu Beginn gab es eine Vorstellung und Unterweisung in den Regeln, danach ging es an die Aufteilung in die einzelnen Räumlichkeiten. Es wurde zweimal fünf Runden gearbeitet, wobei jede Runde 3 Minuten dauerte. Die Partner wurden mit jeder Runde gewechselt. Auch während dem Sparren blieb die lockere und faire Atmosphäre. Auch der Austausch der Sportler untereinander kam nicht zu kurz.

 

Am Ende der Open Mat waren alle erschöpft, aber glücklich ;). Wieder ein Samstag mit Blut, Schweiß und viel Spaß. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt Open Mat + Sparringstreff im Atlas Gym. Vielleicht seid ja dann auch ihr mit dabei 🙂

Oder ihr habt auch Lust bekommen Muay Thai oder Kickboxen nach K1 Version zu erlernen dann kommt doch zu uns ins Phönix Gym Steinheim zum Kostenlosen Porbetraining ;).

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Dieser Sport ist nicht nur was für Jungs auch Mädels sind gerne gesehen und stehen in nichts nach.

 

Tactical Thai Sword


Am 21.5.16 fand in Heidenheim beim HSB ein Seminar im Tactical Thai Sword mit Kru Thodt (Tosapon Surawasari) statt. Spannend war für uns, dass er sein erstes selbst geschriebenes Buch dabei hatte, welches wir auch gleich erstehen mussten. Das Buch ist in Thai und Englisch verfasst. Kru Thodt schreibt zu Beginn des Buches auf seine typische und unglaublich sympathische, weil bescheidene Art, dass er Schüler des Jao Ram (ein Stil des Krabi Krabong), sowie das Muay Chaiya (ein Muay Thai Stil aus dem Süden Thailands) ist.
Das Seminar war in drei Trainingseinheiten unterteilt. Begonnen wurde das Seminar mit einem 10 minütigen Stretching. Hier sah man wieder wie wichtig nicht nur das Kampftraining ist, sondern auch die Beweglichkeit und Flexibilität.
Nach dem Aufwärmen ging es zum Kampftraining. Thodt zeigte uns zunächst in den ersten beiden Einheiten die Basics in der Verteidigung und den Tha Kru (der Stand des Meisters). Was das Training bei ihm auszeichnet ist, dass er einem sehr viel zeigen und vermitteln will und dabei sehr viel Wert auf Spaß beim Training legt. Ihm war immer wichtig, dass wir in der Partnerarbeit die gezeigten Techniken nicht trainieren, sondern miteinander Angriff und Verteidigung „spielen“. Es wurde wieder viel gelacht und ausprobiert. Schön sind auch immer die kleinen Tricks und Kniffe für kleine Leute gegen größere und stärkere Gegner.
Als dann nach einer kurzen Pause mit Bretzel und Unterhaltung die letzte Einheit begann, merkte man den Teilnehmern das vierstündige Seminar an. Die Konzentration ließ zwar etwas nach, der Spaß dafür nicht. Zum Ende zeigte er uns Techniken zur Selbstverteidigung. Vor allem ging es darum, wie man sich aus Hebel und Griffen befreit und wie man es mit dem Partner trainieren kann. Auch zeigte Kru Thodt, dass es im Muay Chaiya Bodenkampf gibt, der aber anders aussieht als im Judo oder BJJ. Intensiv wurde dann der Nahkampf mit Takedowns, Haltegriffen, sowie Kontern geübt.

Ein schönes und anstrengendes Seminar, mit vielen neuen Eindrücken sowie einem beeindruckenden Lehrer, das spaß und neugierig auf weitere macht. Man kann es ohne wenn und aber weiter empfehlen.

Training


Achtung!

Heute Donnerstag der 12.5.16 und Freitag der 13.5.16 fällt das Training aus. Am Montag der 16.5.16 ist auch kein Training (Feiertag). Ab Dienstag der 17.5.16 ist wieder normal Training.

Fur die die Füße nicht stillhalten können 😉 ihr wisst was ihr machen könnt…