Prinzipien des Krabi Krabong
- Pflege der Thai Traditionen
- Die kulturellen und traditionellen Werte Thailands sollen sowohl respektiert als auch beibehalten werden
- Prinzip der Disziplin und des Sportsgeists (Beständiges Üben führt zum Erfolg)
- Um erfolgreich Krabi Krabong zu praktizieren, muß man den Anweisungen der Meister und Trainer unbedingt folgen
- Prinzip des Respekts (Yok Kru und Wai Kru)
- Respektbekundung gegenüber seinen Meistern/Lehrern, Gegnern im Kampf und den älteren Mitschülern
- Prinzip des Respekts vor dem Gegner / Trainingspartner
- Prinzip der Toleranz und Höflichkeit(Thais sind sehr tolerante und höfliche Menschen)
- Prinzip der Courage (Mut), Entschlossenheit und Selbstvertrauen
- Prinzip der Einsicht (Weisheit)
- Prinzip der Selbstverteidigung
Was benötigt man zum Erlernen von Krabi Krabong?
- Interesse an der thailändischen Kultur
- Freude an der Bewegung
- traditionelle Kleidung (meistens über den Trainer zu beziehen), zum Probetraining gehen auch eine bequeme Trainingshose und ein T-Shirt
- traditionelle Übungswaffen (ebenfalls meistens über den Trainer zu beziehen)
- einen gesunden Körper und Geist
- ein Mindestalter von 14 Jahren
Was ist Krabi Krabong?
Krabi Krabong ist eine sehr komplexe traditionelle Kampfkunst, welche nicht nur das Kämpfen mit unterschiedlichen Waffen beinhaltet, sondern auch etliche waffenlose Techniken des heutigen Muay Thai. Die Ursprünge liegen in der vor ca. 2000 Jahren beginnenden Völkerwanderung von Südwesten Chinas in Richtung der als heute bekannten Länder wie Burma, Kambodscha, Laos, Thailand und Vietnam. Diese Völker mussten sich fortwährend gegen ihre Feinde durch verschiedene Kampftechniken mit Waffen und ohne Waffen erwehren. Vermutungen liegen also sehr nahe, daß diese Kampftechniken die Urform des heutigen Krabi Krabong und Muay Thai bilden. Krabi Krabong und Muay Thai gelten nicht als antiquierte und veraltete Kampfkünste, deshalb gehören sie auch heute noch zum festen Ausbildungsprogramm der thailändischen Armee und Polizei und gelten allerdings als offizielles und vom Staat geschütztes Kulturgut Thailands. Im Laufe der Jahrhunderte und während langer Friedensperioden zwischen den Kriegen, wurde das Muay Thai immer mehr als Kampfsportart und zur Unterhaltung der Könige und des Volkes vom Krabi Krabong separiert. Da die Waffengattungen des Krabi Krabong zu solchen Zwecken zu gefährlich waren, entwickelte sich der waffenlose Teil zu dem, was man heute als das „Thai Boxen“ kennt. Mit einer Geschichte, die von vielen Versuchen geprägt war, durch Nachbarländer oder europäischen Ländern kolonialisiert zu werden, hat es Thailand immer wieder geschafft solcher Invasionen gegen zu stellen und siegreich zu sein. Letztendlich ist es besonders der starken Kampfkraft der thailändischen Streitmächte zu verdanken, das Thailand nie kolonialisiert wurde und bis heute unabhängig blieb. Die Stärke beruht auf Kampfkünste, wie Muay Thai (Thai Boxen) und das Krabi Krabong. Besonders in den Perioden, Sukhothai , Ayutthaya, Thonburi und im ersten Teil der Ratanakhosin Periode wurden sehr viele kriegerische Auseinandersetzungen geführt. Nicht nur die einfachen Soldaten und Offiziere waren in diesen Kriegskünsten ausgebildet, sonder auch die Könige waren sehr gute Krabi Krabong Kämpfer. Sie saßen meistens auf dem Rücken der Elefanten, wovon sie mit langen Waffen sehr gut ihre Feinde bekämpfen konnten. Krabi Krabong ist ein sehr komplexes System, welches nicht nur das kämpfen mit verschiedenen Waffen beinhaltet, sondern auch waffenlos alle Techniken des Muay Thai in sich trägt. Krabi Krabong heißt im übertragenem Sinn nichts anderes als Kurz- und Langwaffe.
Hier eine kurze Übersicht der verschiedenen Waffengattungen im Krabi Krabong: Waffen, welche im Infanteriebereich eingesetzt wurden (Fußvolk) Waffen, welche in der Kavallerie eingesetzt wurden (Pferde oder Elefanten):
Krabi – Degen

Der Degen eignet sich als ideale Hieb- und Stichwaffe. Er ist mit einer schmalen Klinge versehen, sowie einem runden Handschutz, Griff und Schaft. Anwendung fand der Degen als einhändige Waffe für den Kämpfer zu Fuss.
Daab – Schwert

Die wohl effektivste Waffe eines Kämpfers der damaligen Zeit. Verwendung fanden ein Schwert, Doppelschwert oder Schwert mit Schild.
Ngaw – Lanze mit Sichelaufsatz

Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Langwaffe, die zumeist vom Rücken eines Kriegselefanten sehr effektiv eingesetzt wurde, aber auch im Bodenbereich ihren Einsatz fand. Diese Waffe besteht aus zwei Teilen. Der untere längere Griffteil ist aus Holz und rundlich geformt. Der obere Teil ähnelt einem Schwert. Ngaw ist eine Hieb- und Stichwaffe, wobei auch der längere Griffteil zum Blocken und Schlagen eingesetzt wurde.
Plong oder Sri-Sok – Stock

Der Stock ist die typische Schlagwaffe, welcher zumeist aus Rattan hergestellt und mit Gravuren und Ornamenten versehen wurde.
Dung, Kaen und Maisun – Verschiedene Langschilde

Langschilde wurden aus zwei unterschiedlichen Gründen eingesetzt. Als reine Block- und Schutzwaffe oder wie das Mai-Sun als Angriffswaffe.Die Grundmaterialien bestanden meist aus Holz und Tierhäuten. Das Mai-Sun wurde als Doppelwaffe an beiden Unterarmen angebracht und ermöglichte effektive Schlag- und Blocktechniken.
Loh – Rundschild

Das Rundschild wird aus Holz mit einem Tierhautüberzug oder aus Metall gefertigt.
Krabi Krabong Leistungsgrade und Graduierungen der AITMA
Das Graduierungssystem der AITMA orientiert sich am System der früheren „IMTF“ für den Bereich Krabi Krabong und baut sich folgendermaßen auf:
Prüfungen im Krabi Krabong
1. KHAN „Pohn“ [Weiße Schärpe]: Basiswissen Krabi Krabong Techniken in einer Waffengattung
2. KHAN „Nahy Sib“ [Gelbe Schärpe]: Gruppenführer
3. KHAN „Nahy Rawy“ [Grüne Schärpe]: Assistenztrainer
4. KHAN „Nahy Pahn“ [Blaue Schärpe]: Trainer
5. KHAN „Meun“ [Purpur Schärpe]: Trainer
6. KHAN „Khun“ [Braune Schärpe]: Trainer
7. KHAN „Luang“ [Schwarze Schärpe]: Experte
8. KHAN „Pra“(Ajarn) [Silberne Schärpe]: Meister
9. KHAN „PraYa“(Ajarn Yai) [Goldene Schärpe]: Großmeister
Quelle:GMTF e.V.