Sepak Takraw (Sepak: malaiisch für treten oder schießen; Takraw: thai für den geflochtenen Ball) ist eine asiatische Ballsportart, die ihre Wurzeln um circa 1500 nach Christus vor allem in Thailand und Malaysia hat. Anfangs wurde sich ein aus Rattan geflochtener Ball mit dem Fuß im Kreis zugespielt, das geschah bei diversen feierlichen Anlässen, wie auf Tempelfesten oder zum reinen Zeitvertreib. Der Sport hatte zu dieser Zeit keinen Wettkampfcharakter, nur in der Art den Ball weiterzuleiten versuchten sich die Spieler an Geschick und Spektakel zu überbieten. Als im 19. Jahrhundert die britischen Kolonialherren in Malaysia das Badminton und somit auch dessen spezifische Felder einführten, entstand zu einem nicht genau datierten Zeitpunkt das heutige Sepak Takraw, das sich bis heute im südostasiatischen Raum weit verbreitet hat. Bei dieser neuentstandenen Wettkampfform stehen sich je drei Spieler auf einem Badmintoncourt gegenüber und versuchen mit maximal drei Ballberührungen den Ball im gegnerischen Spielfeld unterzubringen. Dabei dürfen die Hände lediglich zum Anwurf des Aufschlags verwendet werden und sind im weiteren Spiel tabu.
Geschichte
1945 wurde in Penang (Malaysia) ein Demonstrationsspiel veranstaltet, das eine gewaltige Resonanz erhielt und sich wie ein Lauffeuer über die restliche malaysische Halbinsel und Südostasien verbreitete. 1960 trafen in Kuala Lumpur (Malaysia) Abgeordnete (im Sinne von: Sportfunktionäre) aus Indonesien, Laos, Malaysia, Singapur und Thailand zusammen, um allgemein gültige Regeln und Abläufe für das Spiel festzulegen. Die offizielle Bezeichnung der Sportart ist seitdem Sepak Takraw. Weiterhin wurde die Asian Sepak Takraw Federation (ASTAF) gegründet, die Regeln ins Englische übersetzt und der erste internationale Wettbewerb während der Southeast Asian Peninsular Games (SEAP Games; Vorläufer der Südostasienspiele) von 1965 vereinbart. 1984 wurde beschlossen, bei Turnieren Bälle aus Kunststoffgeflecht zu benutzen. Dadurch, dass der Ball geflochten ist, hat er spezielle elastische Eigenschaften. Mit der Zeit nahm das Interesse an Sepak Takraw in immer mehr Länder zu, so dass 1988 die ASTAF in ISTAF (International Sepak Takraw Federation) umbenannt wurde. Eines der Ziele der ISTAF ist die Anerkennung von Sepak Takraw als olympische Disziplin. Bevor das geschehen kann, muss Sepak Takraw in die Liste der vom IOC anerkannten Sportarten aufgenommen werden. Dafür müssen jedoch noch viele Bedingungen erfüllt werden, z.B. Einhaltung des Dopingkodex, größere weltweite Verbreitung etc. Seit den Asienspielen 1990 in Peking ist Sepak Takraw eine Sportart der „östlichen Olympischen Spiele“. Bei dem Treffen der ISTAF 1996 in Bangkok wurden die heute geltenden Regeln beschlossen.